von Mitleid, Mitgefühl und Empathie – von kleinen und großen Kindern

 

Dazu meine Sichtweise, meine Erfahrungen:

 

"Hast du denn gar kein Mitleid?" Nein, nicht mehr.  "Wie?  Warum?"  Na, weil es nicht hilft, wenn ich in das Drama des anderen einsteige und ihn in seinem Leid bestärke. „Das ist ja so schlimm. Du bist ja so arm.“  Wenn ich mit dieser Energie, mit dieser Ausrichtung im Drama hänge, wird sich mein Gegenüber nicht besser fühlen und ich mich noch dazu schlechter, das sagt ja schon das Wort "mitleiden".  Deshalb entscheide ich mich immer wieder aufs Neue für einen anderen Weg, eine andere Haltung, für Empathie.

Wie ich das mache? Mit Einfühlsamkeit, ohne ins Feld des anderen einzudringen. Ich eröffne sozusagen einen Raum, in den ich mein Gegenüber einlade, indem wir beide sicher sind. Dann kann ich mich in mein Gegenüber einfühlen und so verstehen, wie der andere sich fühlt. Ich kann erkennen, wie der andere denkt, warum er so handelt wie er handelt und was er braucht, welches Bedürfnis er hat.

Mitgefühl oder Empathie ist, wenn ich aufgrund dessen meine Handlungen anpasse, wenn ich die Situation nicht bewerte, wenn ich Verständnis entgegenbringe und Unterstützung anbiete. Dies vermittelt ein Gefühl von "es ist ok, ich bin ok." Dadurch ist es möglich, dass sich die Person besser fühlt, ohne dass jemand versucht, ihm sein Leid abzunehmen. Denn immer, wenn wir versuchen jemandem sein Leid abzunehmen, nehmen wir ihm ein Stück seiner Eigenverantwortung und das wirkt nicht stärkend sondern schwächend auf denjenigen, als würde er einen Teil seiner Kraft und Macht hergeben. Und das kann wiederum dazu führen, dass diese Person irgendwie gar nicht mehr aus ihrem Tief rauskommt.

 

Mitleid schwächt die Energie aller Beteiligten. Mitgefühl erhöht die Energie aller Beteiligten.

 

Kinder entwickeln Mitgefühl selbstständig ab dem Alter von ca. 4 Jahren. Doch wird es oft überlagert durch das gegenteilige, irreführende Verhalten der Bezugspersonen. Wichtig ist hier, niemand tut dies mit Absicht, alle Eltern wollen immer das Beste für ihr Kind. Dennoch gibt es die einen, die bei jeder Kleinigkeit furchtbar mitleiden, im Sinne von: „du armes Kind“. Und die anderen, die jeden Unfall, jede Kränkung verleugnen mit: „das ist doch nicht so schlimm.“

 

Du merkst bestimmt schon, weder das eine noch das andere ist wahres Mitgefühl. Doch Kinder lernen viel durch: „wie du mir, so ich dir“.  Vorbild zu sein bedeutet also hier, nicht nur auf die körperlichen Bedürfnisse, sondern auch auf die emotionalen Bedürfnisse seines Kindes einzugehen.

 

Ebenso lernen Kinder durch „Abschauen und Nachmachen“, deshalb ist es wichtig auch im sonstigen Leben und für andere Menschen Mitgefühl zu zeigen, in Form von Verständnis und Offenheit für die Gefühle, Situationen oder Ideen anderer. Doch hast du dich schon einmal bewusst mit diesem Thema auseinandergesetzt? Weißt du, ob du ein empathischer Mensch bist?

 

Fakt ist, wir haben den Großteil unserer Wahrheit, unserer Überzeugungen von unseren Eltern und Erziehern übernommen und in unserer Kindheit festgelegt, diese ist so gefestigt, dass unser Unterbewusstsein automatisch danach reagiert. Und so lange alles wie gewohnt läuft, hinterfragen wir diese Überzeugungen nicht, warum auch? Doch was, wenn du nach deiner automatischen, unbewussten Reaktion bemerkst, dass sich dein Handeln für dich nicht gut anfühlt, im Gegenteil, wenn du dich richtig schlecht fühlst?

 

Angenommen dein Kind stürzt und deine erste Reaktion ist: „Komm steh auf, es ist ja nichts passiert, mach einfach weiter.“ Möglicherweise macht dein Kind auch genau das was du sagst, obwohl es sich wehgetan hat und lieber weinen und kuscheln würde. Doch durch deine Reaktion ist es verunsichert. Was ist richtig? Wem soll ich trauen? Mir selbst, meinen Gefühlen, oder meiner Mama, die es doch besser wissen sollte? Je öfter das Kind solche Erfahrungen macht, desto fester werden die Verbindungen im Gehirn des Kindes mit der Info „Egal, wenn es weh tut, ich muss weitermachen.“ Das Kind macht diese Reaktion zu seiner Wahrheit. Jetzt kann es passieren, dass du nach deiner ersten Reaktion selbst erschrocken bist, und dich nicht wohl damit fühlst, weil du die Verunsicherung deines Kindes spürst oder weil du an dich selbst erinnert wirst, als du als Kind in derselben Situation warst. Dieser Moment ist deine Chance!

 

Nun kannst du dich bewusst mit dem Thema beschäftigen und dich fragen, ob deine unbewusste Reaktion, der richtige Weg ist, oder ob es da einen anderen gibt. Möglicherweise ist dein richtiger Weg in dir vergraben und du musst erst die alten Überzeugungen und Wahrheiten zur Seite schaffen, um ihn zu finden. Das kann ein Prozess sein, der Zeit, Geduld, Verurteilung, Verzweiflung, Vergebung, Klarheit, Liebe, Dankbarkeit und Entschlossenheit miteinschließt. Doch sei dir sicher, er lohnt sich!

 

Obwohl Mitleid und Mitgefühl eng beieinander liegen, ist es nicht nur ein Schritt vom einen zum anderen, sondern ein Weg. Ein Weg, der mit vielen Erkenntnissen verbunden ist und mit dem Erkennen und Annehmen der jetzigen Situation beginnt.

Der erste Schritt ist deine Entscheidung etwas zu verändern.

 

Bedenke immer, das Leben ist der Weg. Deshalb überprüfe dich stehts und wenn nötig, korrigiere deine Richtung oder triff eine Entscheidung.  

 

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